4. Planung, Durchführung und Evaluation

Konkrete Instrumente zur Planung, formativen Bewertung, summativen Bewertung sowie zum Medieneinsatz im Unterricht werden den Lerntheorien gegenübergestellt, um die Studierenden in die Lage zu versetzen, unter dem Gesichtspunkt der Differenzierung Entscheidungen über Unterrichtsstrategien zu treffen.

Beschrieb der Lehrveranstaltung:

Der Begriff «Lernen» lässt die meisten Menschen zuerst an die Schule denken. Tatsächlich lernt man jedoch, wo immer man sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt. Das Lernen ist so ein alltäglicher Prozess, dass man nur noch in Ausnahmefällen darauf aufmerksam wird. Die Lehrveranstaltung 4.1 versucht daher durch den Vergleich unterschiedlicher Lerntheorien zu vergegenwärtigen, welche enorme Bedeutung dem Lernen für jeden einzelnen Menschen zukommt, in der Schule wie im Alltag.

Ausgehend von der Definition von Gerd Mietzel ist Lernen derjenige Prozess, der einer relativ überdauernden Verhaltensänderung zugrunde liegt und als Ergebnis von Übungen oder Erfahrung zustande gekommen ist. Dementsprechend thematisiert die Lv 4.1 unterschiedliche Ansätze, wie die Psychologie das Verhalten des Menschen, respektive eben genannte Verhaltensänderungen erklärt und ihre Bedingungen analysiert. Die 3 Hauptparadigmen der Lerntheorien (Behaviorismus, Kognitivismus und Konstruktivismus) bilden das Grundgerüst der theoretischen Auseinandersetzung, welche durch Erkenntnisse der Neurobiologie angereichert werden. Die Lehrveranstaltung 4.1 kann daher gut als Grundlagenkurs für die Lv 4.2 bezeichnet werden, in welcher darauf aufbauend lerntheoretische und allgemeindidaktische Aspekte miteinander in Bezug gesetzt werden.

Schlüsselwörter:

Verhalten, Lernen, Klassische Konditionierung, Operante/Instrumentelle Konditionierung, Lernen am Modell, Latentes Lernen, Lernen durch Einsicht, Gestaltpsychologie, Problemlöseprozesse, Metakognition, Gedächtnis, Individueller Konstruktivismus, Sozialer Konstruktivismus

Literatur und Quellen:

Mietzel, Gerd: Wege in die Psychologie. Klett – Cotta, 2009.

Edelmann, W: Lernpsychologie. Psychologie Verlags Union, Weinheim 2000.

Zimbardo, Philip: Psychologie. 18. Auflage. Pearson Verlag, München 2008.

Beschrieb der Lehrveranstaltung:

In der Lehrveranstaltung 4.2 werden lerntheoretische und allgemeindidaktische Aspekte miteinander in Bezug gesetzt, was eine analytische, wissenschaftliche Sicht auf das didaktische Setting zulässt. Dazu erarbeiten die Studierenden zuerst die Grundlagen zur Allgemeinen Didaktik und zu den drei grossen Lerntheorien. Darauf aufbauend sollen didaktische Konsequenzen der Lerntheorien entlang didaktischer Grundbegriffe und W-Fragen eruiert werden. Dieses Vorgehen ermöglicht es den Studierenden im Rahmen der Lehrveranstaltung konkrete Unterrichtssituationen zu analysieren und zu planen – stets mit Rückbezug auf die Lerntheorien und die Allgemeindidaktik. Daraus folgt die Handlungskompetenz, den eigenen Unterricht theoretisch zu reflektieren, zu planen und zu optimieren. Nebst den inhaltlichen Elementen soll grundsätzlich das Verständnis theoriegeleiteter Praxisanalyse und -reflexion erhöht werden, um in den kommenden Semestern den Einbezug allgemein- und fachdidaktischer Theorien in die Berufspraxis zu vereinfach bzw. nutzbar zu machen.

Schlüsselwörter:

Lerntheorien, Allgemeindidaktik, Lernparadigmen, Lernpsychologie, Lehren und Lernen

Literatur und Quellen:

Bodenmann, G., Perrez, M. & Schär, M. (2016). Klassische Lerntheorien. Grundlagen in Erziehung und Psychotherapie (3. unv., Auflage). Bern: Hogrefe.

Bönsch, M. (2006). Allgemeine Didaktik. Ein Handbuch zur Wissenschaft vom Unterricht. Stuttgart: Kohlhammer.

Grunder, H.-U., Ruthemann, U., Scherer, S., Singer, P. & Vettiger, H. (2012). Unterricht verstehen, planen, gestalten, auswerten. Baltmannsweiler: Schneider.

Meyer, H. (2009). Was ist guter Unterricht? Berlin: Cornelsen Skriptor.

Meyer, H. (2011). Unterrichtsmethoden I+II: Theorie- und Praxisband. Frankfurt am Main: Cornelsen Verlag Scriptor.

Beschrieb der Lehrveranstaltung:

Die Lehrveranstaltung 4.3 ist im Berufsfeld 4 angesiedelt und zählt somit zu den allgemeindidaktischen Fächern, welche sich mit der Planung, Durchführung und Evaluation des Unterrichts beschäftigt. Schwerpunkt der Lehrveranstaltung 4.3 ist die Planung. Die Studierenden lernen alle relevanten Bereiche kennen, die für eine gute Unterrichtsplanung unumgänglich sind, wie beispielsweise die Bedingungsanalyse, Sachanalyse und didaktische Analyse. In Anlehnung an das Vademecum werden die einzelnen Elemente dieser Planungsgrundlagen analysiert und eingehend besprochen, und – soweit möglich – mit praktischen Übungen verbunden. Grundzüge diese Analysen werden im Praktikum 1 erprobt und im Rahmen der Semesterevaluation kritisch diskutiert.

Neben diesen grundlegenden Planungsinstrumenten haben auch weitere Elemente der Allgemeindidaktik ihren berechtigten Platz in dieser Lehrveranstaltung: Betrachtungen über Lehrpläne und Lernziele, Lektionsaufbau, Auftragserteilung, Medien und Methoden, Sozialformen.

Schlüsselwörter:

Allgemeindidaktik, Unterrichtsplanung, Ziele und Zielformulierung, Bedingungsanalyse, Sachanalyse, didaktische Analyse, Medien und Methoden, Lektionsaufbau, Auftragserteilung, Sozialformen, Grundelemente des Unterrichts.

Literatur und Quellen:

Grunder, H-U.; Ruthemann, U.; Scherer, S.; Singer, P. & Vettiger, H.: Unterricht verstehen planen gestalten auswerten. Baltsmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren GmbH, 2007.

Vademecum der PHVS

Beschrieb der Lehrveranstaltung:

Der Fachbereich Medienbildung und Informatik verantwortet das Ausbildungsmodul, das Studierende dazu befähigt, ihren Unterricht im Hinblick auf die Anforderungen der Mediengesellschaft zu gestalten sowie Medienbildung und Informatik gemäss den formulierten Zielsetzungen zu unterrichten. Daneben verfügt der Fachbereich über umfassendes Expertenwissen, wie Medien als didaktische Mittel das Lernen fächerübergreifend unterstützen können.

Durch einen zeitgemässen Unterricht werden Schülerinnen und Schüler aller Bildungsstufen dazu befähigt, an der Mediengesellschaft selbstbestimmt, kreativ und mündig teilzuhaben und sich sozial verantwortlich zu verhalten. Zudem lernen Kinder und Jugendliche im Lauf ihrer Schulzeit zu verstehen, wie informatische Grundkonzepte funktionieren, und mit Informatikmitteln eigene Lösungsstrategien zu entwickeln.

Schlüsselwörter:

Neue Medien, Mediendidaktik, Digitale Bildung.

Literatur und Quellen:

Burow, Olaf-Axel (2014). Digitale Dividende: ein pädagogisches Update für mehr Lernfreude und Kreativität in der Schule. Pädagogik. Weinheim: Beltz

Döbeli Honegger, B. (2016). Mehr als 0 und 1. Bern: Hep Verlag.

Gutenberg, U., Iser, T., & Machate, C. (2010). Interaktive Whiteboards im Unterricht. Das Praxishandbuch. Braunschweig: Schroedel.

Petko, Dominik (2014). Einführung in die Mediendidaktik: Lehren und Lernen mit digitalen Medien. Bildungswissen Lehramt 25. Weinheim: Beltz

Tulodziecki, G., & Herzig, B. (2009). Mediendidaktik: Medien in Lehr- und Lernprozessen verwenden. München: Kopäd.

Beschrieb der Lehrveranstaltung:

Die Lehrveranstaltung 4.5 ist im Berufsfeld 4 angesiedelt und zählt somit zu den allgemeindidaktischen Fächern, welche sich mit Planung, Durchführung und Evaluation von Unterricht beschäftigen. Schwerpunkt der Lv 4.5 ist die summative Evaluation. Die allgemeinen Grundlagen und Grundbegriffe der Evaluationsthematik sowie spezifisch die formative Evaluation werden in der Lv 4.6 erarbeitet, weshalb in der Lv 4.5 der Fokus auf die Konzipierung, Umsetzung und Analyse der summativen Evaluationsinstrumente gelegt wird. Die zur Konzipierung einer summativen Evaluation benötigten Grundfertigkeiten basieren auf mehreren Subkompetenzen, die in dieser Lehrveranstaltung mittels Theorie und konkreter Anwendungsbeispiele erarbeitet und mittels Praxisreflexion vertieft werden. Die theoretischen Zugänge und die praktischen Vorschläge ermöglichen es den Studierenden hoffentlich ihre eigene Praxis der summativen Evaluation zu entwickeln. In Anbetracht des Spannungsfeldes zwischen Förderorientierung und Selektion versucht die Lehrveranstaltung zudem, die Studierenden zu einer kritischen Haltung anzuregen. 

Schlüsselwörter:

Funktionen und Formen der Evaluation, Beurteilungsprozesse, Instrumente der summativen Evaluation, Beurteilung von Lernprozessen, Beurteilung der Lehrleistung, Analyseraster, Aufgabenformen, Prüfungsformen, Lernziele, Taxonomie, Punktevergabe, Notenberechnung, Mindestkompetenzen. 

Literatur und Quellen:

Becker, G. (2005). Unterricht auswerten und beurteilen. Weinheim und Basel: Beltz Verlag

Nüesch Birri, H & al. (2014). Fördern und Fordern. Schülerinnen- und Schülerbeurteilung in der Volksschule. Kantonaler Lehrmittelverlag St. Gallen

Vögeli-Mantovani, U. (1999). Mehr fördern, weniger auslesen. Zur Entwicklung der schulischen Beurteilung in der Schweiz. Aarau: Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung

Roos, M. (2001). Ganzheitliches Beurteilen und Fördern in der Primarschule. Zürich: Rüegger

Sacher, W. (2009). Leistungen entwickeln, überprüfen und beurteilen. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt

Beschrieb der Lehrveranstaltung:

Die Lehrveranstaltung 4.6 ist im Berufsfeld 4 angesiedelt und zählt somit zu den allgemeindidaktischen Fächern, welche sich mit Planung, Durchführung und Evaluation von Unterricht beschäftigten. Schwerpunkt der Lv 4.6 ist die formative Evaluation und die Differenzierung, welcher in allen drei Bereichen des Berufsfeldes anzusiedeln ist.

Bezüglich der formativen Evaluation werden Gütekriterien definiert um anschliessend unterschiedliche Beobachtungsinstrumente aufzuzeigen, mit deren Hilfe der Lernstand und die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler möglichst objektiv, valide und reliabel erfasst werden können. Lernprozessbegleitend soll die formative Evaluation diejenigen Informationen liefern, welche für die Anpassungen und Regulierungen im Unterricht vonnöten sind, sprich Grundlage der Differenzierung darstellen. Innerhalb des Themas der Differenzierung werden allgemeine Überlegungen über unterschiedliche Differenzierungskonzepte angeschaut, bevor dann konkret mehrere Instrumente der Differenzierung im Detail angeschaut, erprobt und analysiert werden.

Zudem führt die Lv 4.6 grundlegende Begriffe ein, die für die gesamte Evaluationsthematik von Belang sind, so zum Beispiel Leistung, Kompetenz, Förderorientierung u.a.

Schlüsselwörter:

Grundbegriffe der pädagogischen Evaluation, Leistung, Kompetenz, Performanz, formative Evaluation, Beobachtung, Beobachtungsraster, Kriterien, Indikatoren, Bandbreite-Fidelitätsdilemma, Innere Differenzierung, Variationen des Unterrichts, Instrumente der Differenzierung.

Literatur und Quellen:

Roos, M. (2001). Ganzheitliches Beurteilen und Fördern in der Primarschule. Chur/Zürich: Rüegger.

Vögeli-Mantovani, U. (1999). Mehr fördern, weniger auslesen. Aarau: Albdruck.

Nüesch, H. Birri, T. (2009). Fördern und fordern: Schülerinnen- und Schülerbeurteilung in der Volksschule. Thurgau: Onlinepublikation.

Paradies, L./Linser, H. J. (2005). Differenzieren im Unterricht. 2. Aufl. Berlin: Cornelsen Scriptor.