St-Maurice (pac) Okctober 2019: Das Westschweizer Fernsehen berichtete kürzlich zweimal aus Zermatt über den Schuljahresbeginn von zwei französischsprachigen Studentinnen der Pädagogischen Hochschule Wallis (PH-VS), die aufgrund eines lokalen Lehrermangels vor dem Ende ihres Studiums eingestellt wurden. Die Nachfrage nach Lehrpersonen steigt. Während die PH-VS im Vorjahr 144 Diplome verteilte, erhielten 2019 172 Personen einen Bachelor- oder Masterabschluss, was einer Steigerung von 19% entspricht. Als Hochschule muss die PH-VS ihren Mittelbau und den akademischen Nachwuchs weiterentwickeln. In seiner Rede begrüsste Direktor Patrice Clivaz deshalb die Teilnahme von 5 Walliserinnen am Masterstudiengang Fachdidaktik, welcher von der PH-VS gemeinsam mit anderen Hochschulen der Westschweiz getragen und durchgeführt wird. Christophe Darbellay gratulierte den Diplomierten und zeigte sich zuversichtlich für die institutionelle Akkreditierung.
Neben den 97 Bachelorabschlüssen für die Vorschul- und Primarstufe wurden 67 Masterabschlüsse und Diplome für die Sekundarschule und 8 Masterabschlüsse für die Heilpädagogik sowie rund fünfzig verschiedene Zertifikate für Praktikumslehrpersonen und andere Lehrgänge während der Diplomfeier verliehen, deren Hauptthema die Digitalisierung wa.
4 Schlüsselkompetenzen für eine Lehrperson
Basierend auf den jüngsten archäologischen Entdeckungen in St-Maurice verwendete Patrice Clivaz in seiner Rede die Spachtel als Metapher. Im Stile eines Archäologen müssen Lehrpersonen nach dem Besten in sich selbst und in jedem Schüler suchen. Des Weiteren benötigen Lehrpersonen in den Worten des Direktors die vier Schlüsselkompetenzen Kommunikations-, Kreativitäts-, Kooperations- und Kritikfähigkeit.
Die PH-VS wird bald mit neuen Rechtsgrundlagen beginnen, die ihr im zwanzigsten Jahr ihres Bestehens mehr Organisationsfreiheit geben. Initiierte Projekte wie die Verbesserung der Gebäudekonstellation können die Funktionsweise und Sichtbarkeit der PH-VS nur verbessern. Verschiedene Kooperationen mit anderen PHs und Universitäten in der Westschweiz haben es in diesem Herbst ermöglicht, ein gemeinsames Ausbildungsprogramm einzurichten, welches es Lehrpersonen, die bereits über gewisse Erfahrung verfügen, ermöglicht, eine Fachdidaktik zu wählen, mit der Aussicht, in den Mittelbau der PH-VS und dann in den Lehrkörper einzusteigen.
Estelle Rogivue, Mitglied des Schweizer Komitees
CDiesen Herbst beginnt die PH-VS nach einer langen Planungsphase ihre erste konkrete Arbeit mit der nationalen Akkreditierungsagentur AAQ. In diesem Zusammenhang ist die kritische Analyse der Studierenden, die zu den Bildungsangeboten der Institution befragt wurden, sehr wichtig. Im Namen der Studierenden erinnerte Estelle Rogivue, ehemalige Präsidentin der Studierendenvereinigung der PH-VS, an ihre wertvollen Erfahrungen im ersten Schweizer PH-Studierendenausschuss. Sie forderte ihre Kolleginnen und Kollegen auf allen Ebenen auf, sich dafür einzusetzen, dass die Beteiligungsrechte nicht nur ein Anliegen einiger weniger Idealisten bleiben. Ihre Deutschkenntnisse zeugen vom Erfolg des PH-VS-Modells mit einem Sprachaufenthalt im anderen Teil des Kantons, den alle Studierenden des Bachelorstudiengangs absolvieren. Durch die deutliche Verbesserung der Sprachkompetenz während dem Studium konnten zwei französischsprachige Studentinnen Teil des innovativen Pilotprojektes «Partnerschulen im Oberwallis» werden. Im Projekt führen seit dem Schuljahresbeginn 16 Studierende des Bachelorstudiengangs als «Lehrpersonen in Ausbildung» jeweils zu zweit eine Klasse. Die Duos werden in diesem neu aufgebauten, letzten Ausbildungsjahr durch die PH-VS vor Ort in der Partnerschule und bei der akademischen Ausbildung an der Hochschule begleitet und unterstützt, womit eine enge Verbindung von Theorie und Praxis gewährleistet ist.
Der prominenteste Redner, Staatsrat Christophe Darbellay, zeigte sich zuversichtlich für die institutionelle Akkreditierung und schätzte das Engagement der PH-VS bei der Unterstützung von Lernenden mit besonderen Bedürfnissen mit beispielsweise dem Roboter Distanzia.
Foto : Die während der Diplomfeier prämierten Edith Carron, Estelle Rogivue, Agnese El Jaoui und Romaine Montani mit Christophe Darbellay, Jean-Philippe Lonfat und Patrice Clivaz.