St-Maurice (pac) – September 2018: Julie Jovignot ist eine junge Professorin für Mathematikdidaktik an der PH-VS. Seit kurzer Zeit wohnhaft in Martinach, wurde sie in Frankreich ausgebildet und promoviert gerade. Im Rahmen der PH-VS Forschungsmittagszeiten präsentierte sie die Methodik einer Studie zur didaktischen Umsetzung des Idealkonzeptes während des Bachelorstudiums. Diese Studie vergleicht Praktiken an verschiedenen universitären und pädagogischen Hochschulen.
Julie Jovignots laufende Analyse zeigt Institutionen wie die EPFL, die Universität Lausanne, die Universität Montpellier in Frankreich und die PH-VS, die alle an dem Konzept des Ideals in der Mathematik arbeiten. Dieses Konzept wird in abstrakter Algebra während dem zweiten oder dritten Jahr des Bachelorstudiums vermittelt. Alle Institutionen haben ihre eigene Vorstellung und befinden sich in einem Umfeld, das bis hin zum Wettbewerb reichen kann. Die Studie analysiert eine Vielzahl von Elementen, wie z.B. das Grundniveau der Studierenden, die im französischen System gewissermassen bis zum Abitur gestossen werden, während sie im Schweizer viel mehr “vorselektiert” werden.
Lernen statt verstehen
Anhand des täglichen Beispiels des Nudelkochens veranschaulicht sie die Grundlagen der Praxeologie von Chevallard. Sie stellt sich die Frage nach der Begründung für den Begriff des Ideals. Frau Jovignot stellt die Hypothese auf, dass es je nach Ausbildungsstand, mit oder ohne einen erheblichen Anteil an Forschung, eine zunehmende “direkte Auferlegung” von Themen gibt, die man einfach als Wahrheiten aufnimmt, anstatt sie effektiv zu verstehen.
Foto : Julie Jovignot.