Martinach (pac) – November 2018: Die wertvollen Kontakte der PH-VS Dozenten Nicolas Bressoud und Philippe Gay ermöglichten es, eine hochkarätige und erfolgreiche Konferenz zu organisieren. Rund 300 Menschen profitierten von dem sehr konkreten Ansatz des französischen Psychologen Jacques Lecomte. Die Verbindung zwischen den Schulen von Martinach und der PH-VS ist ein vielversprechendes Zeichen für die Zukunft.
Unter der Leitung von Nicolas Pierroz, stellvertretender Direktor der Schulen von Martinach, wurde die Konferenz von Patrice Clivaz, Direktor der PH-VS, eröffnet. Dieser äusserte seine Begeisterung darüber, dass im Rahmen einer Weiterbildung ein Referent mit einem so umfangreichen Profil empfangen werden kann. Der PH-VS Direktor fokussierte in seiner Ansprache die Lernfreude. Demnach scheint es zwar offensichtlich, dass “glückliche Schüler besser lernen”, aber es ist immer noch notwendig, dass die Lehrpersonen selbst diese Freude vorleben. Das dürfte für Ausbildungsinstitutionen eine Herausforderung bleiben.
Schicksalsschläge und Beulen
Jacques Lecomte initiierte seinen Vortrag mit einer beeindruckend offenen Analyse seiner Biografie. Metaphorisch gesprochen haben ihn die negativen Momente seiner Jugend “verbeult”. Eine gute Portion an Resilienz hat ihn zu einem sehr aufmerksamen Beobachter von Situationen gemacht, was ihm hilft, “Beulen” in der Psyche zu glätten. Eine fördernde Massnahme dafür ist das kooperative Lernen. Diverse Studien zeigen, dass eine von einem Mitschüler mitgeteilte Erklärung und kooperative Arbeit zu einem besseren kognitiven Ergebnis führen. Das von Rogers entwickelte Konzept der Empathie nimmt in Lecomtes Rede einen zentralen Platz ein. Für ihn gibt es keine gewalttätigen Jugendlichen, sondern vor allem junge Menschen, die unter Gewalt leiden. Jean-François Lovey fasste die Konferenz zusammen und verwies auf den Glücksfall, dass das Wallis ein Kanton mit einer der niedrigsten Schulabbruchzahlen ist.
Foto: Isabelle Bétrisey, Nicolas Bressoud, Nicolas Pierroz, Elena Lucciarini, Jean-Philippe Lonfat, Jacques Lecomte, Jean-François Lovey, Patrice Clivaz, Philippe Gay und Patrice Moret.