Brig (dhi) Mai 2019: Nach dem Erfolg des ersten Mittwoch.Forums im März fand nun die Nachfolgeveranstaltung statt. Die Lernplattform Wallis2030 wurde von Mitarbeitenden der PH Wallis in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen aus dem Oberwallis entwickelt. Peter Summermatter, Andrea Boltshauser und David Hischier sprachen über die Projekterfahrungen und den Inhalt des digitalen Lehrmittels.
Peter Summermatter erklärte in seinen einführenden Worten wie das Projekt zustandekam und wie die Involvierten organisiert waren. Er strich heraus, dass die klar definierte Struktur mit einer Begleit- und Arbeitsgruppe sowie einem Projektleiter als Relais eine Gelingensbedingung darstellte. So konnten auf einer Seite Rahmenbedingungen geklärt und geschaffen und auf der anderen Seite inhaltich gearbeitet werden. Der Direktionsadjunkt betonte zudem, dass die Realisierung wohl nur möglich war durch eine breite Abstützung beim Departement. Dies vereinfachte die Sponsorensuche und gab dem Projekt das nötige Gewicht und die breite Akzeptanz innerhalb des Kantons. Auch wenn eine Vielzahl von Akteurinnen und Akteuren mit teils unterschiedlichen Vorstellungen in der Konzeption und Entwicklung der Lernplattform involviert war, plädiert der Verantwortliche seitens PH dafür, dass bei künftigen Projekten gleiche oder ähnliche Strukturen und Prozessabläufe notwendig sind.
Ein Lehrmittel mit theoretischer Fundierung
Die Fachdidaktikerin und Leiterin der Arbeitsgruppe Andrea Boltshauser informierte in ihrem Input über die Projektetappen, den theoretischen Hintergrund des Lehrmittels und die methodische Ausrichtung des Projekts. Auch wenn die Fertigstellung des Unterrichtsmaterials gemäss Planung im Mai realisiert werden konnte, war der Zeitplan aus Sicht der Dozentin etwas knapp bemessen. Insbesondere die technischen Aspekte erwiesen sich als aufwändig. In diesem Zusammenhang sprach die Dozentin von einem Projekt im Projekt, da innert kürzester Zeit Lösungen betreffend die Rechtevergabe, die Erstellung und Handhabung von digitalen Inhalten und die Implementierung in den Schulzentren geklärt werden mussten. Entsprechende technische Schwierigkeiten bei der Erprobungsphase durch die Testklassen konnten jedoch bald behoben werden und zeigten insbesondere eine Gelingensbedingung im Projekt auf: Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis. Dieser methodische Ansatz der entwicklungsorientierten Bildungsforschung sieht einen wechselseitigen Prozess im Aufbau des Lehrmittels vor. So gaben die Verantwortlichen der PH-VS auf Basis des Didaktischen Konzepts einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung den Rahmen für die Unterrichtsinhalte vor. Die Lehrpersonen der Arbeitsgruppe füllten diesen mit Unterrichtsideen. Im Anschluss arbeiteten die Mitarbeitenden der PH-VS die Inhalte theoretisch fundiert aus, welche wiederum von den Praktikerinnen und Praktikern diskutiert und getestet wurden. Diese Rückmeldungen flossen in die Optimierung des Unterrichtsmaterials ein.
Eine Dienstleistung der PH-VS mit Vorbildcharakter
Der letzte Referent David Hischier, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt, ging nochmals vertieft auf die technischen Aspekte sowie die Inhalte des Lehrmittels ein. Nach der inhaltlichen Präsentation kam der Dozent zum Schluss, dass sich die Zusammenarbeit mit anderen Mitarbeitenden wie der Pädagogischen Fachberatung ICT und NMG/GG/NT sowie dem Fachdidaktiker ICT als besonders gewinnbringend herausstellte. Diese Synergien innerhalb der PH-VS gilt es bei künftigen Projekten noch vermehrt zu nutzen. Auch wenn die Lernplattform und insbesondere die Arbeit der PH-VS-Verantwortlichen von verschiedenster Seite gelobt wurde und wird, betonte David Hischier, dass die Lernplattform auch bei einer bereits hohen Qualität immer noch ausgebaut werden könnte und im Sinne der entwicklungsorientierten Bildungsforschung eine weitere Befragung der Lehrpersonen nach der Einführung im Herbst sicherlich sinnvoll wäre.
Foto: Peter Summermatter, Direktionsadjunkt, diskutiert mit Edmund Steiner, Organisator des Mittwoch.Forums.