Pädagogische Supervision, Lehrpersonenbegleitung
St-Maurice (dhi-ajo) Februar 2020: Pierre Vianin, erfahrener Heilpädagoge und Dozent an der Pädagogischen Hochschule Wallis, hat kürzlich sein neues Buch über pädagogische Supervision veröffentlicht. Das Buch ist ein Praxisleitfaden für Beobachtungs- und Schulungsgespräche bei Klassenbesuchen und stellt praktische Werkzeuge und Ansätze vor, die für die Begleitung und Unterstützung von Lehrpersonen hilfreich sind.
Am 18. Februar trafen sich Praktikumslehrpersonen, Schulinspektorinnen und -inspektoren, Studierende und Lehrende der PH-VS in der Aula de la Tuilerie in St-Maurice, um den Vortrag von Pierre Vianin bei seiner Buchvernissage anzuhören. In der Rede ging er auf die fünf Stufen der Supervision ein, über die er in seinem Buch «La supervision pédagogique» schreibt: Vorbereitung auf die Supervision, Beobachtung, Vorbereitung auf das Supervisionsgespräch, Reflexionsgespräch und Abschlusssupervision.
Laut Vianin gibt es mehrere Arten der Begleitung von Praktikantinnen und Praktikanten und verschiedene Modelle der Begleitung wie Leiten, Führen, Begleiten und/oder Schützen. Er schlägt vor, dass die Besuchenden den Kern der Praktikantinnen und Praktikanten identifizieren, indem sie das Geschehen durch eine konzeptuelle Brille betrachten und sich mit den Werkzeugen ausstatten, um besagten Kern zu finden. Das pädagogische Verhältnis zwischen Praktikantinnen und Praktikanten und der beobachtenden Person verlangt ein hohes Mass an Reflexion und ist komplex. Auf der einen Seite muss der oder die Beobachtete auf der Grundlage eigener Vorstellungen viele Entscheidungen treffen und diese Entscheidungen in Handlungen umsetzen – auf der anderen Seite sieht die Praktikumsbesucherin oder der Praktikumsbesucher das Geschehen umgekehrt: Die Handlungen der Praktikantin oder des Praktikanten werden beobachtet und ermöglichen die Interpretation der Vorstellungen, die dahinter liegen.
Bei der Vernissage hatten die Zuhörer die Möglichkeit, ein Video über eine Unterrichtssequenz in der Primarschule anzuschauen, die Handlungen zu beobachten und zu kommentieren. Darüber hinaus entdeckten sie auf spielerische Weise das didaktische Dreieck, das die Verbindungen zwischen Besucher, Praktikantin und Berufswissen aufzeigt.
In den abschliessenden Worten verwies Pierre Vianin darauf, dass es die Praktikantinnen und Praktikanten sind, die definieren, was für sie wichtig ist, um ihre persönlichen Ziele zu erreichen.
Wir danken unserem geschätzten Mitarbeiter herzlich für diesen bereichernden Vortrag. Für alle, die mehr über die Supervision erfahren möchten, findet sich das Buch unter folgenden Angaben: Vianin, P. (2019). La supervision pédagogique. Louvain-la-Neuve : De Boeck.
Foto : Pierre Vianin.