Ereignisse 2018

Diplomarbeiten an der PH-VS
Ein reichhaltiger Pool innovativer Analysen

St-Maurice (pac) – Mai 2018: Die Bachelorarbeiten an der PH-VS vertiefen verschiedene Themen. Sie sind die Frucht der Forschungsfreiheit der Studierenden. Eine kürzlich erschienene PH-VS-interne Studie beweist, dass die pädagogischen, psychologischen und didaktischen Felder das grösste Interesse erfahren. Die Vorstellung der Arbeiten gegenüber den beginnenden Studierenden ist immer eine wesentliche Etappe in der sensiblen Phase der Themenwahl.

diplomeNicole Jacquemet in St-Maurice und Edmund Steiner in Brig organisieren jedes Jahr die traditionelle Präsentationsveranstaltung der Bachelorarbeiten für die Grundausbildung. Indem sie kurz die Kernpunkte des analysierten Gegenstands den jüngeren KollegInnen vorstellen, bestärken sich die Studierenden des letzten Semesters im Hinblick auf die Verteidigung ihrer Diplomarbeit und  stellen mögliche Forschungsrichtungen für die nachfolgenden Jahrgänge dar. Die Studierenden zögern nicht, aktuelle und schwierige Themen anzutasten, wie z.B. die Wahrnehmung terroristischer Angriffe in Klassen mit starker multikultureller Zusammensetzung oder der Vergleich zwischen der religiösen Praxis bei jungen katholischen und reformierten Kindern in den Kantonen Waadt und Wallis.

Die didaktische Dimension noch mehr beanspruchen
Die Längsschnitt- und Global-Analyse aller Bachelorarbeiten unter der Verantwortung von Fabio Di Giacomo, Direktionsadjunkt, bringt die Tatsache zum Vorschein, dass die in der PH-VS realisierten Arbeiten eine breite Palette abdecken, aber auch, dass die didaktische Dimension noch mehr Interesse erhalten sollte.

Foto : von l. nach r. Bastien Bigler, Student im Bachelor für die Primarschule erklärt seine Arbeit Noémie Fai und Delphine Perren.

Sprachensymposium
Der Erfolg des Inverted Classroom

Siders (pac) – April 2018: Die HES SO in Zusammenarbeit mit der PH-VS hat sich seit mehr als 10 Jahren einen soliden Ruf mit dem all zweijährlichen Sprachensymposium erarbeitet. Am Samstag 28. April haben Leonard Adkins und Patrice Clivaz mehr als 250 Personen  aus der Schweiz, Italien und England zum immer mehr begangenen Weg des umgedrehten Unterrichts (Inverted Classroom) geführt.

symposium languesDiese 6. Ausgabe des Symposiums wurde durch die Konferenz von Ariane Dumont aus der Hochschule für Ingenieurwesen und Verwaltung in Yverdon eröffnet. Die Inversion der Klasse kommt zu einer tiefgreifenden Modifikation der Rolle der Lehrperson, indem Hausaufgaben als autonome Arbeit vor dem Unterricht gegeben werden. Die neuen Technologien erlauben diesen sehr interaktiven Datenaustausch. Indem sie sich auf die Arbeiten von Eric Mazur stützte, verteidigte Ariane Dumont mit Enthusiasmus dieses Modell, das auf der Mäeutik von Sokrates basiert. Sie präsentierte brisante neurologische Analysen, die beweisen, dass die zerebrale Aktivität von Studierenden in einem langen Frontalunterricht weniger intensiv als beim Schlafen ist.

Eine bemerkenswerte Atelierspalette
Verteilt in den circa 20 angebotenen Ateliers profitierten die Teilnehmenden, die aus zahlreichen Walliser und am Genfersee gelegenen Privatschulen und aus öffentlichen Schulen aus der Schweiz und dem Aostatal stammten, von einem reichhaltigen Atelierpanel. 40 Studierende der PH-VS konnten sich so an die konkrete Welt der Weiterbildlungen gewöhnen. Die Ateliers behandelten viele pädagogische Möglichkeiten, wie z.B. den Gebrauch eines Softballs in der Klasse, die vokale Sprachuntertitelung in einer Sprachklasse, die Übersetzung von Carambarsprüchen oder die Art, den Unterricht mithilfe der ICT zu boosten.

Foto : Die Teilnehmenden am runden Tisch, von links nach rechts, James Wingate, pädagogischer Autor aus England, Marcela De Meuron, Dozentin an der Universität von Lausanne, Patrice Clivaz, Direktor der PH-VS, Leonard Adkins, Professor an der HES SO, Grabriela Vernetto, Inspektorin aus dem Aostatal.

Forschungsmittag mit Sylvie Richard
Die sozio-emotionalen Kompetenzen der Kinder von 5-6 Jahren fördern

St-Maurice (pac) – April 2018: So tun als ob, ins Rollenspiel hineingehen, ist etwas, was junge Kinder im Laufe ihrer Entwicklung entdecken . Dieses  emotionale Kapital sollte die Lehrperson stark begleiten. Es geht zum Beispiel darum, die Hebel ebenso wie die Bremsen zu nützen, welche die gemischten Emotionen des kleinen Kindes prägen, das sich freut in die Klasse zu gehen und zur gleichen Zeit davor Angst hat. Freude, Traurigkeit, Wut und Angst lassen sich durch gezielte Strategien regulieren, unter anderem durch physio-entspannende Techniken. Mit ihrem Vortag darüber konnte Sylvie Richard, Professorin an der PH-VS, ein breites Publikum im Rahmen der Forschungsmittage begeistern.

midi rechercheDas Forschungsprojekt von Sylvie Richard wurde vor kurzer Zeit in Lyon an dem Ausbildungstag „Das Hirn hört das Herz“ präsentiert.  Was heisst es für das Kind „Sei aufmerksam“ oder „Beruhige dich!“?.

Die emotionalen Fähigkeiten durch das Rollenspiel trainieren
Wenn ein besseres Sprachniveau es erlaubt, leichter Emotionen zu beschreiben und zu regulieren, kann in diesem jungen Alter nicht alles mittels Sprache geschehen. Das Experimentieren als Alternative erlaubt es, sich in die Haut von anderen zu versetzen. So spielt ein unruhiges Kind beispielsweise die Rolle eines Arztes. Gemäss den gängigen Regeln schreit ein Arzt nicht. Das Kind kann also eine gewisse Ruhe antrainieren und vermeidet Verhalten, das nicht dieser „Rolle“ entspricht. Sylvie Richard präsentierte anschliessend die Resultate eines Vergleichs zwischen einer Studie der 50er-Jahre und der heutigen Situation. Es handelt sich um die Kapazität, ruhig und still in einem Rollenspiel zu bleiben, bei dem ein beinahe gefangener Dieb völlig still und leise verharren soll. Das Ergebnis der Studie: Die Selbstkontrollekapazitäten sind in diesem halben Jahrhundert gesunken. Das Lehren des Spiels, über den Weg des „So tun als ob“ scheint eine fruchtbare Strategie zu sein. Dies verlangt oft, dass die Lehrperson nicht zögert, sich voll am Spiel der Lernenden teilzunehmen, auch wenn sie dafür beispielsweise auf den Boden liegen muss.

Foto : Sylvie Richard während ihres Vortrages.

Arbeitstagung der GIRAF
Die PH-VS als Motor der frühen Bildung

St-Maurice (pac) – April  2018: Seit dem Inkrafttreten von Harmos werden die ehemaligen Kindergartenklassen gemeinsam mit der früheren 1. und 2. Klasse zum vierjährigen Zyklus 1 geführt. Auch wenn dieser Wechsel die grundlegende mit sehr jungen Kindern realisierte Arbeit aufgewertet hat, besteht trotzdem die Sorge einer «Verschulung in Richtung der Primarschule“. Die GIRAF als Interventions- und Forschungsgruppe für die frühe Bildung ist eine gemeinsame Gruppe der PH-Wallis und der PH-Waadt. Sie hat sich einen Namen in dieser Domäne gemacht. Der durch die GIRAF organisierte Studientag war hochstehend und schloss mit dem Vortrag «Kindergarten auf der Suche nach einem Evaluationsmodell» der belgischen Dozentin Sylvie Van Lint Muguerza ab.

thumb GIRAFIsabelle Truffer vertritt die PH-VS im Rahmen der frankophonen Koordination für die Fachdidaktiken und insbesondere für die Schaffung eines Masters in der Didaktik der frühen Bildung. Die PH-VS musste sich stark engagieren, damit zwischen der prestigevollen Mathematik und den Sprachen, die Didaktik der frühen Bildung Lernens ihren Platz als vollwertige Masterausbildlung im Hinblick auf den Nachwuchs der Dozierenden an den PHs gewinnen konnte. Die intensive Zusammenarbeit zwischen Isabelle Truffer der PH-VS und Anne Clerc der PH-VD mündete in ein sehr wirksames und engagiertes Tandem, das bereits einige Publikationen zur dieser Thematik veröffentlicht hat. Das sympathische Kürzel GIRAF gab diesen originellen Namen der Arbeitsweise, die Verbindungen mit zahlreichen Hochschulen, von Göteborg in Schweden bis nach Canada geknüpft hat. In seinem Grusswort erinnerte Patrice Clivaz, Direktor der PH-VS, daran, dass die PH-VS das Privileg hat, mit ihren beiden Sprachen zwei verschiedene historische Praxis im Rahmen des Kindergartens abzudecken.

Sensible Variationen je nach Kanton
In den Einstiegsreferaten legte Laetitia Progin der PH-VD den Akzent auf die neue Rolle der Schuldirektionen, die die Schule nicht nur verwalten, sondern auch entwickeln müssen. Ihre Analyse der Evaluationsvorschriften in den Kantonen Genf und Waadt zeigte erhebliche Differenzen in der Anzahl von Vorschriften für die ersten beiden Jahre des Zyklus 1. Die nachfolgende Diskussion mit den Vertretenden der Lehrerinnen- und Lehrervereinigung und der Direktionen zeigte, dass das Thema Evaluation bei den ganz Kleinen delikat, manchmal sogar tabu ist. 

Der Schülerberuf
Nach der Intervention von Anne Clerc vor einem Publikum, wo sich circa 15 Studentinnen der PH-VS dazugesellt hatten, legte die belgische Professorin Sylvie Van Lint Muguerza ihre Aufmerksamkeit auf das Erlernen des Schülerberufes. In Belgien gehen quasi alle Kinder mit 2,5 Jahren in die „Mutter“-Schule. Die Forschung von Van Lint Muguerza erwähnt eine Feststellung eines 5-jähriges Kindes: «Heute habe ich gelernt, wie ich Pipi machen soll, wenn ich nicht muss». Ihre Beispiele bewegen sich zwischen den sehr ruhigen und den kognitiven Schülern, welche unterschiedliche Kompetenzen und soziale Voraussetzungen mitbringen. Im Hinblick auf die Schule stellen diese Differenzen eine Herausforderung dar, denn die Lehrperson muss wissen, wie sie es unter diesen Umständen ermöglicht, dass das einzelne Kind klar versteht, was es lernen soll. Statt Hausaufgaben zu erteilen, plädiert die Referentin für ein einfaches Lerntagebuch. Dabei sollte das Kind, bei einem Auftrag wie Steine aussuchen und zusammentun, im Idealfall dies nicht tun, weil es die Lehrerin verlangt, sondern weil es Kathedralen bauen will.

 

 

PIRACEF
Carine Tripet Lièvre übernimmt die Nachfolge von Laurent Emery

Lausanne (pac) – April 2018: Für den 10. Studienjahrgang hat die Westschweizer Ausbildung « PIRACEF » (Programm für Handarbeit und Hauswirtschaft) die Führungsequipe wegen Pensionierung vollumfänglich geändert. Carine Tripet Lièvre übernimmt damit die Nachfolge von Laurent Emery für die Vertretung der PH-VS.

piracefDiese gemeinsame Ausbildung hat in den letzten 10 Jahren circa 250 Personen ausgebildet, die aus den Kantonen Bern (französischer Teil), Jura, Neuenburg, Waadt und Wallis (französischer Teil) stammen. Das dreijährige, berufsbegleitende Ausbildungsprogramm von 40 ECTS, welches jeweils mittwochs stattfindet, führt zu einer reichen Spezialisierung. Personen mit einem Zertifikat aus dem Gewerbe absolvieren zusätzlich ein Ausbildungsprogramm von 30 ECTS, um sich das fundamentale Wissen des Lehrberufs für den Unterricht dieser Fächer anzueignen.

4 neue Mitglieder des Pilotkomitees
Jahrelang haben der Waadtländer Denis Leuba, der Walliser Laurent Emery und 2 Kollegen aus BEJUNE und Fribourg die Kreation und Entwicklung von PIRACEF geprägt. Das Komitee wird neu von Rachel Attanasio präsidiert, die damals selber die Ausbildung PIRACEF besucht hat. Seit 10 Jahren ist Patrice Clivaz, als Vertreter der Direktionen aller Schulen der Romandie, zuständig für die Lancierung des Kurses. Clivaz betonte, was für ein wichtiges politisches Signal der Erfolg dieser Ausbildung in diesen speziellen Fächern aussendet.

Foto : Die neuen PIRACEF Walliser Studierenden in Begleitung von Carine Tripet Lièvre und Patrice Clivaz.

LITTERA Découverte
Die PH-VS im Herzen der Lese-Ateliers

St-Maurice (pac) April 2018: Die Stadt St-Maurice ist, dank der bemerkenswerten Arbeit einer passionierten Mannschaft, im Herzen der Jugendliteratur. Die 14. Ausgabe der LITTERA Découverte erlaubte der PH-VS, sich nochmals sehr stark in die Leseateliers einzubringen.

literaDer Heilpädagoge Fabrice Massy organisiert jedes Jahr einen Wettbewerb, an dem 1200 Jugendliche aus der ganzen Romandie teilnehmen. Daraus entsteht eine Publikation mit den besten Werken. Im offiziellen Teil zitierte Patrice Clivaz einige Stellen aus den besten Texten und verwies auf die Magie der Wörter, die den so wichtigen Zugang zum imaginären Bereich erlauben. Er gratulierte auch den PH-VS-Studentinnen, die die verschiedenen Leseateliers betreuten.

Foto: Die Studentinnen der PH-VS an der Littera Découverte.

Evaluation in der Musik an der OS
Die OS-Lehrpersonen und der „Eule“-Effekt

St-Maurice (pac) – April 2018: Die Musiklehrpersonen sind gegen die Abschaffung der Noten. Der Spass ist bekannt. Diese haben nicht immer ein leichtes Spiel bei der Evaluation ihrer Schülerinnen und Schüler an der OS. Um ihnen zu helfen, organisierte die pädagogische Musikfachberatung der PH-VS unter der Führung von Claude-Eric Clavien, in Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Unterrichtswesen, einen ausgezeichneten halben Tag über das Thema Evaluation.

IMG 4020Der exzellente Vortrag von Raphaël Pasquini, Dozent an der PH-VD, basierte auf den Grenzen gewisser Beurteilungsraster, die den sogenannten „Eulen-Effekt“ provozieren. Ein/e schlaue/r Lernende/r kann in der Tat alle Kriterien erfüllen und dabei eine Eule kreieren, die jedoch nichts mit einer Eule zu tun hat. Obwohl die Anweisungen detailliert sind, könnte er eine gute Note erhalten, auch wenn er neben das erwartete Produkt schiesst und die erwarteten Lernvorgänge nicht erreicht. In dieser gleichen Überlegungsachse stellte sich die Frage, ob ein Vortrag über einen Rapsänger in die vom Lehrplan erworbenen Kompetenzen hineinpasst, umso mehr, wenn der Lehrplan (Plan d’études romand) von schwer objektivierbaren Zielen wie Emotion, Ausdruck der Kreativität oder sensomotorischen Wahrnehmungen spricht.

Die Meilensteine der gesetzlichen Grundlagen
Schulinspektorin Dominique Delaloye brachte eine Reihe von gesetzlichen Grundlagen in Erinnerung wie die Anzahl und die Dokumentierung der Evaluationen. Um den Musikdidaktiker der PH-VS Jean-Maurice Delasoie und den pädagogischen Mitarbeitenden der Freiburger Dienststelle für Unterrichtswesen Pierre Etienne Sagnol konnten die Musiklehrpersonen ihre Praxis vergleichen und eine audiovisuelle Sequenz begutachten, die die pädagogische Fachberatung in Sitten gefilmt hatte. In der OS hat man nur eine Stunde Musik pro Woche, aber das Fach hat ein grosses Gewicht in der Notenabrechnung. In seinem Grusswort freute sich Patrice Clivaz, Direktor der PH-VS, dass die pädagogische Fachberatung eine solche wertvolle und konkrete Hilfe bringen konnte, dies in einem bedeutenden Feld, wo sich automatisch mächtige starke methodische Arbeit der Lehrpersonen mit der subjektiven Schwierigkeit des zu begutachteten Wissens vermischt.

Foto : von l. nach r. Jean-Marc Barras, Jean-Pierre Gaspoz, Dominique Delaloye, Raphaël Pasquini, Fabienne Romailler, Claude-Eric Clavien, Jean-Maurice Delasoie, Patrice Clivaz.

Your Challenge
Die Lehrpersonen von morgen

Martinach (pac) – Februar 2018: Alle zwei Jahre empfängt Your Challenge tausende von Studierenden, die an der Messe von Martinach ein ausführliches Panel von Berufen finden, die sie später herausselektionieren können. Berufsverbände und Orientierungsdienste bemühen sich qualitativ, dem Publikum die Vorteile der verschiedenen Lehrgänge zu präsentieren. Der PH-VS Stand ist eine Zwangspassage für manche Jugendliche. Die PH-VS hat dieses Jahr mit einer historischen Premiere auf sich aufmerksam gemacht. Die Studierenden des 2. Jahres fungierten als Guides für die jungen Besucherinnen und Besucher. Somit konnten sie ihre Kenntnisse in der Welt der Berufe verfeinern und ebenso ihre unentbehrliche Kapazität vergrössern, Gruppen in schwierigen Verhältnissen zu führen.

IMG 3918Die PH-VS hat die Anfrage vom Dienstchef der Berufsbildung Claude Pottier positiv beantwortet. Sie hat ihr Programm modifiziert und einigen Klassen erlaubt, direkt in Kontakt mit der Welt der Berufe zu treten. Eine Aufgabe der Lehrpersonen ist die Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler betreffend die Herausforderung der Berufswahl, die prioritär im OS-Alter stattfindet. Claude Pottier präsentierte also den Guides im Rahmen einer Vorbereitungssitzung die ganze Ausbildungspyramide. Die Teilnahme 2018 war auch eine technische Feuertaufe, denn die PH-VS Guides arbeiteten mit einer Handyapp, die ihnen erlaubte, in einer sehr lärmigen Umgebung mit circa dreissig anvertrauten Lernenden zu sprechen. Die PH-VS Studierenden haben die Arbeit bravourös gemeistert, indem sie mit viel Flexibilität gegenüber einigen technischen Schwierigkeiten reagierten, die für die nächste Ausgabe 2020 zu korrigieren sind.

Von den Erfindern zu den Passerellen
Die Fragen am Stand der PH-VS sind ein Gradmesser der Sorgen der potentiellen Kandidatinnen und Kandidaten. In den häufig gestellten Fragen findet man diejenigen zu den Passerellen und den berufsbegleitenden Ausbildungen. Auch wenn der Hauptweg, der zum Bachelor für die Primarschule führt, durch die gymnasiale Maturität geht, gibt es andere Wege und die PH-VS gehört zu den PHs, die diesen Mix aus verschiedenen Ursprungsausbildungen leben, denke man nur schon an die grosse Anzahl an Studierenden, die aus der Fachmaturität Pädagogik von Monthey oder Brig stammen. In diesem gleichen Geiste scheint heutzutage die Möglichkeit gut bekannt zu sein, Masterstudien berufsbegleitend im Wallis zu absolvieren. Ebenso die Studierenden der PH-VS wie die Messebesuchenden schätzen die Arbeiten, die innerhalb des Projektes Explore-it gemacht worden sind. Explore-it, als Teilfrucht des Einsatzes der PH-VS, war präsent Ende der Woche mit den erfolgreichen Tagen der Erfinder. Die Studierenden der PH-VS und das Publikum konnten sich gleichermassen an diesen jungen Erfinderinnen und Erfindern erfreuen.

Foto : Dienstchef Claude Pottier führt die Guides der PH-VS durch die Your Challenge.

Fotogalerie: Your Challenge

Die PH-Thurgau besucht die PH-Wallis
Ein Kanton steht hinter seiner Hochschule

Brig (pac) – Februar 2018: Die Direktion der PH-VS war bereits Gast in Kreuzlingen bei der PH-Thurgau. Damals war es möglich festzustellen, wie stark die Unterstützung des Kantons TG für seine PH war, dies z.B. mit fantastischen Bauinvestitionen von mehr als 40 Millionen Franken. Nun galt es in einem Gegenbesuch, der Direktion der PH-TG zu zeigen, wo sich die PH-VS auf dem Wege zur Akkreditierung befindet, dies nach der einstimmigen Annahme der Revision der PH-VS Gesetzgebung durch das Walliser Parlament.

thurgauNicht unbedingt in der gleichen Liga spielt im Moment die PH-VS, was die Gebäude anbelangt. Ihre 8 verstreuten Gebäude sind alle mindestens 50 Jahre alt. Es wurden bloss 2 Millionen für die Erdbebensicherheit in den letzten 15 Jahren investiert und für die anderen Gebäude ging die PH-VS über den Weg von Mieten, wobei die Investitionen indirekt in diese Mietgebäude einflossen. Hans Munz, Präsident des Hochschulrates der PH-TG und Priska Sieber, Direktorin der PH-TG, fanden also im Wallis eine andere Gebäudesituation vor als diejenige im Kanton Thurgau, wo das Thurgauer Volk bereits zum zweiten Mal sehr hohe Investitionen für ein hochmodernes Bildungsgebäude am Rande des Bodensees akzeptiert hat. Die Vergleiche für die anderen Bereiche zeigten, dass z.B. im Rahmen des Studienangebotes oder der Organisation beide PHs relativ ähnlich aufgestellt sind.

PH-VS mit der Romandie und PH-Thurgau mit der deutschen Unversität von Konstanz
Beide PHs gehören zu den mittleren PHs der Schweiz und beide bieten ein sehr breites Studienangebot an. Die PH-VS ist z.B. im Rahmen der Zusammenarbeit für die Didaktiken mit der Romandie (DIDRO) sehr engagiert. Im Rahmen der Ausbildung für die Sekundarschule gibt es für manche Fächer die gleichen Dozierenden an der Uni Genf wie in St-Maurice. Dozierende wie Studierende reisen von einem Bildungsstandort zum anderen. Im Thurgau finanziert die PH-TG Lehrstühle im direkt benachbarten Deutschland. Somit können Schweizer Studierende in Konstanz gewisse Vorlesungen besuchen. Die PH-TG verfügt über circa 700 Studierende und ein Budget von 34 Millionen Franken, die PH-VS über circa 550 Studierende und 14 Millionen Franken. Die PH-TG schliesst gewisse Dienstleistungen wie die Mediathek oder das informatische Zentrum mit ein, die im Wallis nicht in der Verantwortung der PH sind. 

Das Engagement vom Staatsrat Darbellay
Der Besuch der Thurgauer Delegation war eine Gelegenheit für Staatsrat Darbellay, zur gleichen Zeit dem administrativen Gebäude der PH-VS in Brig einen ersten Besuch abzustatten. Der Vergleich der beiden Hochschulen war sehr aufschlussreich. Beide Institutionen befinden sich in einer ländlichen Randregion, in der sich keine universitäre Hochschule befindet. Beide Regierungen haben die institutionelle Akkreditierung ins Hauptprogramm aufgenommen. Staatsrat Darbellay betonte die Wichtigkeit einer kantonalen Verankerung der Lehrpersonenausbildung. Er konnte sich ein Bild der Vorbereitungsarbeiten für die Akkreditierung machen und nahm das Mass der speziellen Anstrengungen im Rahmen der Ressourcen wahr, welche die Hochschulen PH-VS wie auch die PH-TG machen müssen, wenn sie unerwünschte Auflagen vermeiden wollen.

Foto : von l. n. r. Peter Summermatter, Priska Sieber, Fabio Di Giacomo, Christoph Darbellay, Hans Munz, Marcel Blumenthal, Patrice Clivazvon l. n. r. Peter Summermatter, Priska Sieber, Fabio Di Giacomo, Christoph Darbellay, Hans Munz, Marcel Blumenthal, Patrice Clivaz. 

Berufsentwicklung der Studierenden
Hervé Barras, zwischen virtuellem und Präsenzunterricht

St-Maurice (pac) – Februar 2018: Die Forschungsmittagszeiten der PH-VS haben Anfang Februar das Herz der PH-VS Aktivitäten hinterfragt. In einer PH scheint es logisch zu sein, dass man die Schule mag. Wie kann man also die Studierenden von einer Strategie des oberflächigen Lernens mit kurzfristiger Wiedergabe des Stoffs, zu einer Strategie des tiefen Lernens mit langfristiger Behaltensleistung führen?. Der Psychologe Hervé Barras präsentierte vor mehr als 15 Kollegen-innen der PH-VS mehrere an der PH-VS durchgeführte Studien.

thumb developpe proDie Grundlage für Hervé Barras Aussagen bildeten einige Studien, die die persönliche Motivation fokussieren. Diese geben zu verstehen, dass obwohl an den Universitäten die Studienrichtungen die Frucht von gezielten Studienentscheidungen sind, die Studierenden rasch von einem Wille, in der Tiefe zu lernen zu einer strategischen Lernmethode hinüber gehen, bei der sie nur das machen, was die Dozierenden verlangen, womit sie ihre Leistungen in der Evaluation maximieren. Folglich spielt die Lehrperson eine nicht zu vernachlässigende Rolle in der Wahl von Lernstrategien ihrer Studierenden. Sie sollte Aufgaben vorschlagen, die das tiefe Lernen favorisieren.

Das Imagedefizit der Theorie
Hervé Barras kommentierte verschiedene Studien, die innerhalb der PH-VS realisiert worden sind und stellte fest, dass zahlreiche Studierende, obwohl sie mehr als 15 Jahre lang einen alltäglichen Kontakt mit der konkreten Praxis der Lehrpersonen hatten, paradoxerweise noch mehr Praxis haben möchten und a priori den Beitrag der Erziehungswissenschaften unterschätzen. Das Regulationsspiel, das sich nicht nur auf das gute Beispiel der Praxislehrpersonen stützt, sondern auch auf wissenschaftliche Basiskonzepte, ist sehr wichtig. In diesem Rahmen brachte er interessante Vergleiche zwischen Studienphasen in der Präsenzklasse und in virtuellen Klassen. Auch wenn die virtuelle Klasse offensichtlich weniger „menschliche Wärme“ beinhaltet, kann sie intensivere Regulationen produzieren, die einen grossen Beitrag in der professionellen Entwicklung der Studierenden leisten. 

SHS und visuelle Kunst
Die nächsten Forschungsmittagszeiten am 5. März, 16. April und 28. Mai werden sich den Themen NMG, schulisches Wohlbefinden und Kunst widmen.

Foto : Hervé Barras präsentiert seine Untersuchungen.