Der Leitfaden des Autostoppers für multimediale Lerninhalte

St-Maurice (pac) Juni 2019: Junge Menschen lernen gerne durch Videos. Auch die Hochschulen haben den digitalen Wandel vollzogen. Die Ausbildungen für die Mittelschulen an der PH-VS werden daher stark von der hybriden Ausbildung geprägt. Der Bereich Lehr- und Lernunterstützung (SEA) der PH-VS nutzte diese Gelegenheit, um mit Jean-François Van de Poël, der die digitale und multimediale Abteilung an der Universität Lausanne koordiniert, Bilanz zu ziehen.

Van de_PoelMOOCs (Massive Open Online Courses) und ihre rasante Entwicklung haben die Verbreitung von Wissen beschleunigt. Die Nutzer werden in MOOCs-Angeboten entsprechend ihren Bedürfnissen abgeholt. Immer mehr Bildungsinstitutionen nutzen MOOCs in ihrer Grundausbildung und stellen ein starkes Interesse der Lernenden an dieser Lehrmethode fest, die mit einem guten didaktischen Szenario eine Steigerung der Erfolgsquote ermöglicht. Blended Learning strukturiert neu das Unterrichten, sowohl im Klassenzimmer als auch ausserhalb, mit neuen Zeitplänen und neuen sozialen Arbeitsformen. Ziel ist es, die Ausbildung effektiver, attraktiver und praktischer zu gestalten und Innovationen für die Ausbildnerinnen und Ausbildner zu ermöglichen. Der invertierte Unterricht (flipped classroom) schlägt vor, die Inhalte vor dem eigentlichen Kurs zu erlernen.

Eigene Videos produzieren?
Diese drei Versionen des technologiegestützten Lehrens und Lernens, MOOCS, Blended Learning und invertierter Unterricht, basieren in der Hochschulbildung auf der Nutzung von Multimedia. Während in einer ersten Phase das Sammeln von bestehenden Medienproduktionen und deren Wiederverwendung eine optimale Lösung darstellt, kann sich in einer zweiten Phase die Produktion eigener Materialien als notwendig erweisen. Es ist unerlässlich, den Ablage- und Nutzungsort dieser Medien zu hinterfragen. Dafür bieten sich Lehr-/Lernplattformen oder institutionelle Medienserver an. Jean-François Van de Poël schlägt einen pragmatischen Ansatz vor, der die Entwicklung der Fähigkeiten der Lehrpersonen unterstützt und die Produktion von Multimedia ermöglicht. Er verwendet ein vierstufiges Raster für Lehrende, Beratende, Direktionen und die Frist. Dieses Raster ermöglicht die Bewertung der Relevanz einer bestimmten Videoproduktion. Van de Poël stellt eine Typologie aus fünfzehn möglichen Organisationen dar.

Diese Konferenz stärkt die PH-VS bei ihren Entscheidungen zur hybriden Bildung. Sie hilft auch, die Lehrpersonen zu beruhigen, denn bei der Nutzung von Multimedia in der hybriden Ausbildung besteht die prioritäre Aufgabe nicht darin, eigene Videos zu produzieren, sondern die vorhandenen zu nutzen und dann erst in einem zweiten Schritt, begleitet, die eigene Produktion in Angriff zu nehmen.

Foto : Hervé Barras, Organisator der Konferenz und François Van de Poël.